Wasserstoff-Auslieferung aus Pfeffenhausen gestartet.

Testbetrieb der Auslieferung von netzdienlich erzeugtem grünem Wasserstoff aus Pfeffenhausen gestartet – Tankstellen in den Landkreisen München (Brunnthal – Hofolding) und Ebersberg (Glonn – Schlacht) werden ab sofort mit Wasserstoff aus Pfeffenhausen beliefert. Regionalbusse des MVV fahren mit Wasserstoff aus Pfeffenhausen. Die grüne Wasserstoff HyPerformer-Modellregion HyBayern soll bis Jahresende 2024 in den Vollbetrieb übergehen und jährlich 4.500 Tonnen CO2 einsparen helfen. 

Pfeffenhausen, 14. Oktober 2024. Im Beisein von Staatsminister Hubert Aiwanger (Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Stmwi) wurde heute ein mit netzdienlich erzeugtem grünem Wasserstoff aus Pfeffenhausen gefüllter Trailer (Lkw-Speicher) auf die Reise in den Landkreis München geschickt. Die Wasserstofferzeugungsanlage in Pfeffenhausen ist nun im Testbetrieb und soll nach Plan Ende 2024 in den Regelbetrieb gehen, wenn alle noch offenen Nachbesserungen abgeschlossen werden können. 

Ab sofort fahren die Regionalbusse des MVV in den Landkreisen Ebersberg und München mit grünem Wasserstoff aus Pfeffenhausen. Mit dem Wasserstoff aus einem vollen Trailer mit 1.250 kg grünen Wasserstoff können bis zu 60 Busbetankungen durchgeführt und Passagiere 16.000 km emissionsfrei befördert werden. Die Tankstelle Hofolding auf dem Busbetriebshof der Fa. Geldhauser Omnibusse ist mit bayerischen Mitteln aus dem H2T Programm gefördert worden und wurde Anfang 2024 in Betrieb genommen. Der grüne Wasserstoff aus Pfeffenhausen wird vor allem mit Strom aus der direkt angeschlossenen PV-Freiflächenanlage Burkhart der BürgerEnergie Niederbayern eG erzeugt. Bei der Erzeugung kommt eine netzdienliche Betriebsweise inklusive Regelenergievermarktung zum Einsatz, die über einen von der BayWa r.e. AG verwalteten Bilanzkreis vor allem überschüssigen, abgeregelten und günstigen Strom für die Wasserstofferzeugung einsetzt. 

Staatsminister Hubert Aiwanger: „Die Erzeugung und Bereitstellung des grünen Wasserstoffs in Pfeffenhausen zeigt, wie der Wasserstoffhochlauf in Bayern laufen kann. Der erneuerbare Wasserstoff ist maßgeblicher Baustein bei der Transformation der Industrie, der Mobilität und der Energiewirtschaft. Es ist der Bayerischen Staatsregierung daher ein Kernanliegen, eine tragfähige Wasserstoffinfrastruktur bestehend aus Erzeugungsanlagen wie diese in Pfeffenhausen, einem leistungsfähigen Wasserstoffnetz, flächendeckender Wasserstofftankstellen und guter Logistik zur Versorgung der Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Mit der im Juli 2024 unter meiner Federführung verabschiedeten Bayerischen Wasserstoffstrategie 2.0 haben wir die Ziele und Aktivitäten der Staatsregierung neu aufgestellt. Wir setzen auf angemessene und passgenaue Rahmenbedingungen, die den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft bestmöglich voranbringen. Denn unsere Unternehmen brauchen Planungs- und Investitionssicherheit auf dem Weg der Transformation. Wichtige Meilensteine hierbei sind u.a. die Bayerischen Förderprogramme zum Aufbau einer Elektrolyseinfrastruktur und zum Aufbau einer Wasserstofftankstelleninfrastruktur, die beide sehr gut angenommen werden.“ 

 Dr. Tobias Brunner, Geschäftsführer Hy2B Wasserstoff GmbH: „Die Gesellschafter der Hy2B Wasserstoff GmbH und ich freuen uns sehr, dass wir in einer Zeit, in der grüner Wasserstoff als Energieträger und Kraftstoff zunehmende Bedeutung erlangt, den ersten netzdienlich erzeugten grünen Wasserstoff aus Pfeffenhausen ausliefern können. Unser Dank für festen Glauben und Geduld an dieses Vorzeigeprojekt, einem der ersten drei HyPerformer-Projekte in Deutschland, gilt allen Projektbeteiligten, dem Ministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) in Berlin, dem Projektträger Jülich, der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH), sowie der bayerischen Staatsregierung, den Landkreisen Landshut und München und der Gemeinde Pfeffenhausen.“ 

Ausblick:

Ab der vollständigen Inbetriebnahme, die nach Abschluss aller noch ausstehenden Nachbesserungen und Abnahmen für das Jahresende 2024 geplant ist, sollen im Mittel 1.200 Kilogramm grüner Wasserstoff pro Tag erzeugt, auf bis zu 380 bar verdichtet, in Druckgas-Trailer (Lastwägen mit Wasserstoffspeicherflaschen) abgefüllt und verteilt werden. Die Trailer werden den grünen Wasserstoff unter anderem an zwei Bus- und Lkw- Tankstellen in den Landkreisen München und Ebersberg ausliefern, an denen seit 2023 die ersten Wasserstoff- Brennstoffzellenbusse tanken können. Ihren Betrieb im Regionalverkehr der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) haben zehn der Busse bereits 2023 aufgenommen. 2024 kamen weitere zwei Busse hinzu. Mit dem verbleibenden grünen Wasserstoff werden außerdem Kunden aus dem Mobilitäts- und Energiebereich versorgt. Ein Teil des grünen Wasserstoffs soll an bestehende und geplante bayerischen Wasserstofftankstellen ausgeliefert werden, um die Dekarbonisierung des Verkehrs in Bayern zu beschleunigen und den Tankstellen-Netzausbau zu unterstützen. Später soll das in direkter Nachbarschaft des Hy2B Elektrolyseurs geplante Wasserstoff Technologie-Anwenderzentrum (WTAZ) mit grünem Wasserstoff beliefert werden. Das WTAZ in Pfeffenhausen, das vom Bund mit bis zu 72,5 Mio. Euro und vom Freistaat Bayern mit mindestens 30 Mio. Euro unterstützt wird, soll als eines von bundesweit vier Wasserstoffzentren das Nationale Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ) mitbegründen und soll seinen Betrieb in 2026/27 aufnehmen. 

Der grüne Strom für die grüne Wasserstofferzeugung stammt schon heute zu guten Teilen physikalisch aus der PV-Anlage, die am selben Netzverknüpfungspunkt mit dem Elektrolyseur direkt verbunden wird. Besonders wertvoll wird diese Verbindung, da Pfeffenhausen zu einer Redispatch-Zone (Abregelungszone) für PV-Strom gehört; dies hat zur Folge, dass der in der Solaranlage Burkhart erzeugte PV-Strom an fast jedem Sonnentag bereits vormittags abgeregelt wird. Dabei gehen im Jahr 2024 alleine mehrere Gigawattstunden (GWh) Strom verloren, für die der deutsche Steuerzahler durch Kompensationszahlung aufkommen muss (Deutschlandweit in 2023 mehr als 4 Milliarden Euro). Durch den netzdienlichen Betrieb inklusive Regelenergievermarktung des HyPerformer-Elektrolyseurs in Pfeffenhausen in einem von der BayWa r.e. AG verwalteten Bilanzkreis können mehr als 5 Megawatt PV-Strom auch dann genutzt werden, wenn die PV-Anlage ein Abregelungssignal erhält. Damit wird bisher ungenutzter Strom von mehreren Gigawattstunden nutzbar gemacht und in grünen Wasserstoff sowie zukünftig auch in grüne Wärme und grünen Sauerstoff gewandelt. 

In Summe verhilft der Elektrolyseur zu einer jährlichen Einsparung von mehr als 4.500 Tonnen CO2 in der Modellregion HyBayern und kann in seiner Leistung noch einmal verdoppelt werden (von fünf auf zehn Megawatt), wenn das Wasserstoffzentrum WTAZ zusätzlichen Wasserstoff benötigt. 

Die Entwicklung der Region HyBayern als Wasserstoffregion wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit bis zu 20 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. 

BayWa AG

Die BayWa ist als Gesellschafterin an der Hy2B Wasserstoff GmbH beteiligt. Sie übernimmt die Wasserstofflogistik, den kaufmännischen Betrieb der geplanten Wasserstoff-Tankstelle in Hofolding (Landkreis München) und organisiert den Treibhausgas-Quotenhandel. 

Die Tyczka Hydrogen GmbH aus Geretsried bei München bringt die langjährige Technik-, Markt- und Logistik- Expertise im Bereich Industriegase und Wasserstoff aus der Tyczka Gruppe ein und fokussiert sich auf den Absatz von grünem Wasserstoff in Industrie und Mobilität. 

Die BürgerEnergie Niederbayern leistet einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Energiewende in Bürgerhand. Für die Versorgung des Elektrolyseurs mit regenerativem Strom ist in unmittelbarer Nachbarschaft eine 12,5 MW-Photovoltaikanlage errichtet worden. Sie plant in den Folgejahren weitere PV-Freiflächenanlagen sowie zwei Windkraftanlagen. Die Geschäftsfelder reichen von Solar- und Windstrom über klimaneutraler Wärme bis E-Carsharing und E-Ladesäulennetz. Mit der Beteiligung an der Elektrolyseanlage erweitert die BürgerEnergie Niederbayern eG dieses Spektrum auch auf die Erzeugung von grünem Wasserstoff sowie auf die Nutzung der dabei entstehenden Abwärme für Nahwärmenetze. 

Die Genossenschaft Bürger-Energie-Unterhaching bietet ihren Mitgliedern durch die HY2B-Beteiligung eine echte Teilhabe an der Energiewende und zwar mit Gewinn und Stimmrecht. Das neue Geschäftsfeld Wasserstoff begeistert die Genossenschaft, weshalb sie einer Verbreiterung ihres Tätigkeitsspektrums als Energiegenossenschaft in diesem Sektor mit großem Enthusiasmus entgegensieht. Gleichzeitig versteht sie sich aber auch als Multiplikator, um weitere Projekte dieser Art in Bayern voranzubringen. 

Die Bürgerenergie Isar eG bietet interessierten Menschen umfangreiche Möglichkeiten, die Energiewende aktiv zu unterstützen und mitzugestalten. Die Beteiligung an der Hy2B Wasserstoff GmbH ist insbesondere im Hinblick auf eine zügige Dekarbonisierung ein einzigartiges Projekt in der HyPerformer Region HyBayern. 

Der Landkreis Landshut hat bereits frühzeitig die Chance ergriffen, seinen Beitrag zur Energiewende mit grünem Wasserstoff zu leisten und übernimmt deshalb in der Modellregion eine koordinierende Funktion für das Gesamtprojekt HyBayern. Vor allem als starker Wirtschaftsstandort, der neben zahlreichen mittelständischen Unternehmen insbesondere auch von der Automobilindustrie und seinen Zuliefer-Betrieben geschätzt wird, ist eine nachhaltige Entwicklung der Mobilität eines der großen Anliegen des Landkreises. 

Der Landkreis München, mit rund 360.000 Einwohnern bevölkerungsreichster Landkreis in Bayern, hat sich zusammen mit seinen 29 Kommunen weitreichende Klimaschutzziele gesteckt und diese in der „29++ Klima.Energie.Initiative.“ festgeschrieben. Seit 2019 engagiert sich der Landkreis intensiv für den Einsatz von grünem Wasserstoff. 

Die Hynergy Invest GmbH und ihre Gründer und Eigentümer, Dr. Christiane Heyer und Dr. Tobias Brunner, sind die Mitinitiatoren der grünen Wasserstoffmodellregion HyBayern. 

ANSPRECHPARTNER
FÜR MEDIENANFRAGEN

Manfred Poschenrieder
Mobil: +49-151 70432837
E-Mail: poschenrieder@hynergy.de

Manfred Poschenrieder
Leiter Kommunikation
Mobil: +49-151 70432837
E-Mail: poschenrieder@hynergy.de 

Anja Richter
Pressereferentin
Mobil +49 15116175177
E-Mail anja.richter@baywa.de

Ulrich Hanke
Head of Strategy, Marketing & Communications / Leiter Strategie, Marketing & Kommunikation
Mobil: +49-173 3279794
E-Mail: Ulrich.Hanke@tyczka.de

Carina Weinzierl 
Presse & Öffentlichkeitsarbeit 
Mobil:0170 7033073 
E-Mail: carina.weinzierl@landkreis-landshut.de 

Christine Spiegel
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49-89-6221-2621
E-Mail: SpiegelC@lra-m.bayern.de

Korbinian Ostermaier
Mobil +49-151 46483710
E-Mail: ostermaier@be-niederbayern.de

Karlheinz Huber 
Vorstandsmitglied 
Mobil: +49 160 96728503 
E-Mail: k.huber@buergerenergie-isar.de 

Thorsten Micus-Grebe Markert
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49-176-50760645
E-Mail: thorsten.micus@beu-unterhaching.de